Dr. Stefan Rücker
Dr. Stefan Rücker hat auch ganz viele Interviews in Funk und Fernsehsendungen gegeben. Auch findet man in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen seine Stellungnahmen.
Wer ist Dr. Stefan Rücker? Auch er ist ein namhafter Psychologe der gegen die Eltern-Kind-Entfremdung kämpft.
Das ist meine persönliche Meinung, er packt das schwierige Thema etwas anders an. Er hilft den Eltern bei Trennung und Scheidungskonflikten damit diese ihre Kinder nicht aus dem Blick lassen. So nach dem Motto "Geht es den Eltern gut, dann geht es den Kindern auch gut" Dabei hat er immer das Kindeswohl im Blick.
Er sagt aber auch, dass die Eltern ihre Konflikte nicht auf dem Rücken der Kinder austragen dürfen. Eine Manipulation des Kindes gegen den anderen Elternteil ist auch für ihn ein Unding und nicht akzeptabel.
Dr. Stefan Rücker ist auch in Facebook und YouTube zu finden und wenn man ihn in den Suchmaschinen eingibt wird man bestimmt fündig. Ich habe eine Zusammenstellung von seinen Videos auf YouTube gemacht. Jedes einzelne ist sehr informativ und auf jeden Fall Anschauens wert.
Der Kommentar von Dr. Stefan Rücker bei Genug Tränen.
Eltern-Kind-Entfremdung als Risikofaktor
für emotionalen Kindesmissbrauch
Dr. Stefan Rücker
„Wer in einem dunklen Raum in einem Buch lesen kann bringt wichtige Eigenschaften mit, das oft verdeckte Phänomen der Eltern-Kind-Entfremdung zu erkennen. Kinder in Trennungskontexten ziehen sich scheinbar aus guten Gründen aus einer intakten Eltern-Kind-Beziehung zurück, und der betreuende Elternteil gibt sich ratlos und beteuert, mit dieser merkwürdigen Entwicklung nichts zu tun zu haben. Vielmehr noch garantieren entfremdende Elternteile oft, das Kind dürfe zum anderen Elternteil, aber es wolle ja nicht, und schließlich könne man es nicht zwingen. In Gesprächen dieser Art fragt man sich was dieselben Elternteile tun würden, wenn das Kind den Schulbesuch verweigert, oder die Nahrungsaufnahme. In der Summe jedenfalls weisen entfremdende Elternteile jede Verantwortung von sich, während entfremdete Kinder den Kontakt zum anderen Elternteil verweigern. Da kann man nichts machen, oder!?
Zugegeben, die Gemengelage ist meist komplex und überdies gibt es berechtigte Gründe von Kindern, Distanz zu Elternteilen aufzubauen. Mit geeigneten Methoden lassen sich Anzeichen für eine tatsächliche Entfremdung jedoch sichtbar machen. Die Prämisse in diesem Bereich lautet, schau genau‘. Entfremdende Elternteile weisen in der Regel spezifische Merkmale auf, entfremdete Kinder ebenfalls. Beispielsweise berichten betroffene Kinder meist auf zwei Ebenen über den Konflikt: Auf der manifesten, und auf der latenten! Oder anders gesprochen: Auf der manifesten Ebene verbalisieren die Kinder zwar ihre Abneigung gegen einen Elternteil; emotional und verhaltensbezogen erzählen die Kinder häufig jedoch eine ganz andere Geschichte.
Wie beispielsweise die zwei seit Jahren entfremdeten Jungen, die sich im Gespräch fortwährend über Augenkontakt bei der Mutter rückversichern, nichts Falsches zu sagen und die behaupten, der Vater sei ihnen vollkommen egal. Die allerdings bei der Nachricht, dass der Vater sich partnerschaftlich neu gebunden hat panisch und weinerlich reagieren und stammeln, dass der Vater dann ja bald neue Kinder haben werde und sie selbst nicht mehr brauche. Gleichgültigkeit sieht anders aus! Aber dies ist nur ein Hinweis neben vielen und überdies nicht repräsentativ, denn auch Väter entfremden. Jenseits dieser bedrückenden Szene nehmen Kinder generell Schaden durch Eltern-Kind-Entfremdung. Klinische Studien beispielsweise aus den Bereichen der Neurobiologie, der Kinderpsychopathologie und aus der Bindungsforschung zeigen ein deutlich erhöhtes Entwicklungsrisiko für entfremdete Kinder, wobei Depressionen, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten sowie Alkohol- und Drogenerkrankungen dominieren. Die Folgen reichen oft über das gesamte Leben der Betroffenen.
Eltern-Kind-Entfremdung stellt ein seelisches Verbrechen an Kindern dar, ebenso wie körperliche Misshandlung! Das Tragische bei der induzierten Entfremdung ist allerdings, dass die Folgen im Vergleich zur körperlichen Misshandlung nicht unmittelbar sichtbar sind. Umso wichtiger, dass im Sinne einer guten Praxis zum Schutz von Kindern adäquate, empirisch abgesicherte Analysemethoden in Fällen mit Entfremdungsverdacht zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang sind alle beteiligten Fachdisziplinen gefordert!“